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München. Aufstehen um 4:30 Uhr. Banane zum Frühstück. Das Taxi ist auf die Minute pünktlich,
aber wir müssen auf Höhe der Ständlerstraße wieder umdrehen, da ich meine Phototasche in der
Wohnung vergessen habe. Trotzdem alles noch im Zeitrahmen. Bein Check-in am Flughafen etwas
Probleme wegen meiner 15kg Übergepäck. Muß meinen kleinen Rucksack aus der Tasche heraus und
als Handgepäck nehmen, als ob der Flieger dadurch leichter würde. Am Schalter offensichtlich
ein ganz Neuer. Er checkt mein Gepäck bis nach "... Reykjavík, oder wie das heißt" durch.
Aber wenigstens reserviert er mir einen Fensterplatz. Rufe kurz vor dem Abflug noch Annie an,
die inzwischen beim Frühstück sitzt. Mein Fensterplatz ist schon von einer etwas nervenden
Junglehrerin besetzt, so daß ich auf Diskussionen verzichte. Auf dem Flug von Kopenhagen weiter
nach Island dann doch einen Fensterplatz mit schönem Blick auf die Shetlands und Färoer. Neben
mir Geologen aus Kopenhagen auf dem Weg zu Feldforschungen in Grönland. Sie beschäftigen sich
mit Massenuntersuchungen an kleineren Lokalgletschern an der Ostküste. Island wie so oft von
dichten Wolken verhüllt.
In Keflavík starker Wind, graue, niedere Wolken und Sprühregen zum Empfang. Im Bus nach
Reykjavík eingeschlafen. Beim Aussteigen vergesse ich beinahe noch meinen Geldbeutel im Bus, der
mir beim Einnicken auf den Sitz gerutscht ist. Im Taxi zum Campingplatz bin ich mir nicht
ganz sicher, ob ich auch meinen kleinen Rucksack mit eingeladen habe, lasse anhalten und schaue
im Kofferraum des Taxis nach. Der Rucksack ist da, aber heute hätte mich nichts mehr gewundert
- es gibt einfach so Tage ...
Am Campingplatz neben dem Freibad erst mal das Zelt aufgestellt. Eine der Zeltschnüre ist durchgescheuert und kurz vor dem Reißen. Werde Ersatz besorgen müssen. Im Büro die übliche
Nachricht von Josef (der mit dem Postrad), er ist gerade von Egilstašir nach Reykjavík
unterwegs. Irgendwann werden wir uns schon mal wieder treffen. Leihe mir am Campingplatz ein
Fahrrad und bin somit in Reykjavík etwas beweglicher um meine letzten Besorgungen zu machen.
Der eingeklemmte Nerv des rechten Armes scheint weder vom Rucksacktragen noch vom Fahrradfahren
besonders begeistert zu sein.
Aber zuerst zum Busbahnhof BSÍ. An der Gepäckaufbewahrung keine Spur von meinem Materialsack,
den ich in in Dęli deponiert habe und den Lene mir schicken wollte. Auch im Eingangsbuch ist
nichts vermerkt und mit einem Angestellten durchstöbere ich vergeblich das Lager. Ich
beschließe auf den heutigen Bus aus Akureyri zu warten. Mit dem Rad ins Stadtzentrum und auf
dem Postamt eine neue Telephonkarte gekauft. Immer wieder Regenschauer bei kräftigem SW-Wind.
Zurück zum BSÍ und dort erst mal in der Cafeteria bei Kaffee und Kuchen etwas Ruhe einkehren
lassen. Endlich Lene am Telephon erreicht. Nach 3 weiteren Telephonaten stellt es sich heraus,
daß mein Materialsack am Fahrkartenschalter und nicht an der Gepäckaufbewahrung abgegeben
worden ist! Dort findet er sich auch sofort. Noch mal Anruf in Dęli, daß nun alles OK ist.
Im Materialsack sind nicht gebrauchte Gaskartuschen, Lebensmittel und die roten Leuchtkugeln
die ich im Winter in Dęli gelassen habe. Im Sportgeschäft Skátabúšin noch zusätzliches Gas
und Zeltschnur gekauft. Bedient werde ich von dem freundlichen Riesen den ich auf der Skitour
an Ostern in der Hütte im Žjófadalur getroffen habe - die Welt (sprich Island) ist klein. Dann
noch Brot, Spaghetti, Kakao und Haršfiskur eingekauft. Es ist schließlich 18:30 Uhr bis
alles erledigt ist. Zeit für da obligatorischen Besuch im Freibad neben dem Campingplatz.
Auch hier bekannte Gesichter im Hot Pot. Abendessen im Restaurant oberhalb des Campingplatzes.
Um 22:30 Uhr müde in den Schlafsack gekrochen.
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