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2. Tag, Žorbjörn - Brattháls

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Copyright © Dieter Graser

Montag, 9. Juli 2001


In der Nacht leichter Regen. Bin erst gegen 8:00 Uhr auf. Werde heute nicht versuchen die beiden nächsten je 13 und 14 km langen Etappen zusammen zu legen! Der gestrige Tag steckt mir noch in den Knochen. Unterhalte mich noch mit Gabriel, meinem Zeltnachbarn, dem jungen Schweizer, der mit dem Radel unterwes ist und am Anfang einer 2-3 monatigen Reise steht. Seine erste Reise allein, wie er sagt. Beneide ihn um Möglichkeit diese Erfahrung machen zu können.

KraftwerkKraftwerk
Starte gegen 10:00 Uhr. Quere nach einem knappen Kilometer die Straße nach Grindavík. Die Route ist gut ausgepflockt und gut zu finden. Nur einen Weg gibt es eigentlich nicht, man folgt den gelben Pfllöcken mit blauer Spitze. Ab und zu findet man einen Stiefelabdruck im weichen Boden, das ist aber auch schon alles. Kilometerfressen ist nicht! Drei knackig steile Anstiege, der letzte am Brattháls (nomen est omen!). Nirgendwo ist Wasser zu sehen, außer es fällt direkt vom Himmel. Über Mittag gehe ich eine Stunde im Regenzeug. V. d. Perre schreibt in seinem Führer etwas von einer Hütte im Leirdalur, deren Bau geplant sein soll. Aber wo bitte ist das Leirdalur? In keiner Karte ist es verzeichnet. Nur das Faltblatt "Reykjanes" kennt ein "Stóri-" und ein "Litli Leirdalur") Scheinbar ist die Hütte immer noch in Planung, denn an der Stelle auf die seine Beschreibung (einzige eingezäunte Mähwiese)zutrifft, gibt es keine Hütte und auch kein Wassser. Beim Abstieg in ein breites SW-NE verlaufendes Tal, dem der Weg dann auf den nächsten 10 km folgen wird, finde ich einen schönen, grasigen Platz und beschließe hier mein Zelt aufzubauen.

Das Wetter hat sich gebessert. Die Sonne scheint durch den Zelteingang und ich döse eine knappe Stunde. Dann Abendessen kochen und danach einen Verdauungsspaziergang auf den kleinen Berg Höfši, der mir einen phantastischen Blick über die hier unbewohnte Südküste bietet. Später hole ich meine Aufzeichnungen nach. Es ist 22:30 Uhr und noch taghell. Werde jetzt Schluß machen und die absolute Stille (endlich!) genießen.


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3. Tag Brattháls - Djúpavatn