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FAQ - Häufig gestellte Fragen
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Copyright © Dieter Graser

Mit schöner Regelmäßigkeit bekomme ich E-Mails mit vielen Fragen zu Trekkingtouren in Island, die ich dann nach bestem Wissen zu beantworten versuche. Ich mache das gerne und individuell, denn Fragen die sind ein positives Feedback auf meine "Arbeit" und motivieren weiterzumachen. Tatsächlich gibt es Fragen die immer wieder gestellt werden und die ich auf dieser Seite sammeln möchte. Noch Fragen? Dann schickt mir doch bitte eine E-Mail!

Fragen:
Das erste Mal in Island - welche Trekkingtour? Woher bekomme ich Wanderkarten?
Wo ist es möglichst einsam? Ist ein GPS wirklich notwendig?
Wie komme ich zum Ausgangspunkt meiner Trekkingtour? Stimmt es, daß in Island ein Kompass nicht funktioniert?
Wie und von wo kann ich in Island Ausrüstung verschicken? Kann man das Wasser in Island bedenkenlos trinken?
Wann ist die beste Zeit für eine Trekkingtour im Hochland? Wie steht es mit "wild Zelten" in Island?
Hochland im Mai? Wo bekomme ich in Island Gas für meinen Kocher?
Wie ist das Wetter im Monat xxx?

Wir werden das erste Mal in Island sein - welche Trekkingtour kannst Du empfehlen?

Der alte Kjalvegur von Hvítárnes nach Hveravellir (3 Tage) oder den Laugavegur von Žórsmörk (oder Skógar) nach Landmannalauar (4 - 6 Tage). Beide Touren haben den Vorteil, daß Anfangs- und Endpunkte per Bus erreichbar sind und auch als Hüttentouren ohne Zelt durchgeführt werden können.

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Ich will keine Touris treffen - wo ist es möglichst einsam?

Auf dem Vatnajökull im Winter! :-) Aber mal im Ernst, diese Frage wird mir mit am häufigsten gestellt. Einsamkeit ist relativ und einen Rechtsanspruch darauf gibt es nicht. Sicher ist der Laugavegur unter Insidern als "Rennstrecke" verschrien. Aber so schlimm ist es nicht. Ich finde Einsamkeit schön und brauche sie auch regelrecht. Trotzdem begegne ich auf meinen Touren gerne anderen Menschen - wenigstens von Zeit zu Zeit, denn "Der Mensch ist dem Menschen das Merkwürdigste" (A. de Quervin nach Goethe). Selbst auf den bekannten Pisten kann man, je nach Tageszeit, einsam unterwegs sein. Oft genügen ein paar hundert Schritte abseits und man ist mit sich und der grandiosen Landschaft allein. Und überhaupt gerade sie, welche unsere Einsamkeit angeblich stören, sind oft auch auf der Suche nach der Selben. Wir sind auch nur Touris!

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Wie komme ich zum Ausgangspunkt meiner Trekkingtour?

Busse sind das ideale Verkehrsmittel und erscchwinglich. Sie fahren auch ins Hochland, halten auf Winkzeichen und lassen Dich überalll aussteigen. Am zentralen Busterminal BSÍ in Reykjavík bekommt man alle Fahrpläne, Auskünfte, kann Buchen und sich die Ticket kaufen.
Per Anhalter geht es im Prinzip auch, nur sind die meisten Wagen schon voll und der Verkehr ist oft recht dünn.

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Wann ist die beste Zeit für eine Trekkingtour im Hochland?

Die günstigste Zeit für lange Wandertouren im Hochland ist in den Sommermonaten Juli und August. Im Juni herrscht im Hochland oft noch die Schneeschmelze, die Hochlandpisten noch nicht freigegeben und die Hütten noch nicht besetzt. Üblicherweise werden die Pisten Kjölur und Sprengisandur in Abhängigkeit von der Schneelage Anfang Juli geöffnet. Hochgelegene Pisten wie etwa die Gęsavatnaleiš sżšri können auch erst Ende Juli oder im Anfang August befahrbar sein. Der Sommer im Hochland ist kurz und schon Mitte August kann man spüren, daß er sich wieder seinem Ende zuneigt. Mag der September auch noch schöne, ruhige Tage bringen so muß man doch mit häufigeren Stürmen und jederzeit mit einem frühen Wintereinbruch rechnen..

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Hochland im Mai?

Der Mai ist so ziemlich der denkbar ungünstigste Monat fuer eine Hochlandtour, denn entweder herrschen noch winterliche Verhältnisse (in den Hochlagen sowieso) oder die Schneeschmelze im vollen Gang - wahrscheinlich beides im kurzen Wechsel. Der von oben her auftauende Boden ist in tieferen Schichten noch gefroren und das Schmelzwasser kann nicht abfließen. Die Pisten sind zu dieser Zeit unter Umständen die reinsten Schlammlöcher. Das Hochland kannst Du in dierer Zeit pratktisch als "geschlossen" betrachten. Vor Ende Juni geht kaum etwas.

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Wie ist das Wetter im Monat xxx?

Genausowenig vorhersagbar wie die Lottozahlen! Die üblicherweise angegebenen Monatsmitteltemperaturen und -niederschläge haben so gut wie keine Aussagekraft. Ausrüstung und innere Einstellung müssen auf die möglichen Extreme abgestimmt werden und das konne auch in den Sommermonaten winterliche Verhältnisse sein und 3 Tage später über 25°C. Mit Sturm ist immer zu rechnen, allein Gewitter haben Seltenheitswert.

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Wie und von wo kann ich in Island Ausrüstung verschicken?

Der Bus ist das öffentliche Verkehrsmittel Nummer 1 und transportiert auch Ausrüstungsgegenstände und Futterpackete. In der Halle des BSÍ Terminal in Reykjavík gibt es an der linken Seite einen Schalter an dem Du Dein Packet aufgeben kannst. Hänge einen Zettel mit dem Bestimmungsort (z. B. eine Hütte im Hochland und vergiß nicht den den Absender) an das Packet und gebe an, wann Du voraussichtlich das Packet abholen wirst. Ein paar nette Worte auf Englisch können nie schaden, um so wahrscheinlicher wird sich der gestresste Hüttenwart erinnern, wo er diesen vergammelten, hundsschweren Packsack vergraben hat, den ihm irgendein Busfahrer vor 3 Wochen in die Arme gedrückt hat. In Akureyri gibt es einen entsprechenden Gepäckschalter. Du kannst als Bestimmungsort alle Hütten angeben die von irgendwelchen Bussen angefahren werden - auch Tankstellen und Campingplätze. Im Zweifelsfall erkundige Dich am BSÍ Schalter oder beim Busfahrer wo genau Du das Packet abholen kanst. Es ist auch möglich Gepäck das Du nicht brauchst auch im Busterminal zu deponieren.
Die Preise habe ich nicht mehr im Kopf, waren aber so moderat, daß es sich nicht lohnt groß darüber nachzudenken. Der Preis richtet sich nach dem Gewicht. Au freier Strecke kannst Du es auch dem Busfahrer mitgeben und der peilt dann das Gewicht über den Daumen. Trotz mancher Bedenken hat auf meinen Touren immer alles geklappt!

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Ist ein GPS wirklich notwendig?

Nicht unbedingt, solange man sich auf Pisten oder Wegen befindet die auch auf der Karte eingezeichnet sind. Bei längeren weglosen Strecken habe mich daran gewöhnt nach Karte, Kompass und GPS zu navigieren.

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Woher bekomme ich brauchbare Wanderkarten?

Folgende Karten sind für Island verfügbar:
Feršakort 1:500 000 zur groben Routenplanung und Übersicht.
Die neue 1:300 000 oder die
Ašalkort 1:250 000 (wenn man auf Pisten bleibt ausreichend)
Atlasblaš 1:100 000 für Detailplanung (manchmal etwas ungenau. Verlauf von Pisten und Lage Hütten oft veraltet oder fehlt) oder die
Sérkort 1:100 000 die Sonderausgaben sind aktuell und genau, aber nur für einige wenige Gebiete erhältlich.
Die neuen 1:50 000er sind (noch) nicht flächendeckend verfügbar

Da findest Du zumindest die 300.000er: Nordlandversand, Lauche&Maas Sonst bei Landmęlingar Islands direkt: allerdings nur ueber Kreditkarte zu bestellen. Braucht etwa 2 Wochen. Mein Kartenhändler, Geobuch in München , braucht ca 3 Wochen um eine 100.000er zu bestellen, falls er sie nicht vorrätig hat. Da kostet das Stück so um die 27 DM.

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Stimmt es, daß in Island ein Kompass nicht funktioniert?

Man kann durchaus mit dem Kompass arbeiten. Es gibt ein nicht auszurottendes Gerücht, daß besonders in Lavafeldern der Kompass verrückt spielen würde. Ich habe das bisher auf noch keiner meiner Touren erlebt! Die ca 19 Grad Missweisung muß man natürlich immer berücksichtigen!
Das Gerücht hat offensichtlich in einem Mißverständnis der Erscheinung des Paläomagnetismus bei etlichen Reiseführerautoren seine Wurzeln.
Ein zusätzliche GPS ist komfortabel aber meiner Meinung nach nur dann notwendig, wenn man "weglos" und bei schlechter Sicht geht. Alle drei Orientierungsmittel, Karte, Kompass und GPS benötigen im Umgang Vorbereitung, Übung (und nochmal Übung) und Erfahrung. Wenn man in einer kritischen Situation ist und bei schlechtem Wetter nicht mehr weiß wo man ist oder seinen Kurs bestimmen muß, dann ist es definitiv zu spät erst jetzt den Umgang mit Karte und Kompass lernen zu wollen.

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Kann man das Wasser aus einem Bach oder Fluß in Island bedenkenlos trinken?

Ja, solange kein Bauernhof oder eine frequentierte Hütte am Oberlauf des Baches liegt. Also im Hochland in der Regel kein Problem. Man sollte bei stehenden Gewässern und langsam fließenden Bächen darauf achten ob viel Schafs- oder Gänsekot im Uferbereich liegt. Gletscherflüsse sind durch feines Gesteinsmehl milchig trübe, aber diese Schwebstoffe sind anorganischer Natur, was zwar den Geschmack aber wohl nicht die Gesundheit beeinträchtigt. Dieses "Mineralwasser" stört zum Anrühren eines Tütenfutters noch am wenigsten, als Erfrischungstrunk ist es nur im Notfall geeignet.

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Wie steht es mit "wild Zelten" in Island?

Zeltplätze in Island sind, außer an den touristischen Knotenpunkten, häufig ziemlich spartanisch ausgestattet. Manchmal besteht der angebotene Service nur aus einem Klohäuschen und einem Waserhahn. Für eine Übernachtung auf einem Zeltplatz mußt Du 15 - 20 DM rechnen.
Wild campen sollte man nur außerhalb bewohnter Gegenden. Geh außerhalb des Bickfeldes der Straße an einen Bach an dessen Oberlauf kein Bauernhof liegt und geh nicht auf eingezäunte Weiden. Im Zweifelsfalle frage einfach den Bauern ob Du auf seiner (abgemähten) Wiese zelten darfst. In Naturschutzgebieten und Nationalparks ist das wild Zelten in der Regel nicht gestattet. Es finden sich in Island aber jede Menge Möglichkeiten so lange man niemanden stört, keinen Dreck liegen läßt und sich wie ein Gast benimmt.

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Wo bekomme ich in Island Gas für meinen Kocher?

Gaskartuschen (Stechdornsystem und auch Schraubkartuschen) bekommt man eigentlich an jeder Tankstell an der Ringstraße und in den meisten "Supermärkten" - oft identisch mit der Tankstelle - und an den größeren Zeltplätzen an der Ringstraße, nicht aber an den Hütten.

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